Unterschiedliche Auffassungen einer guten Beziehung
Warum gibt es mehr unzufriedene Frauen, als Männer? Es gibt Momente in einer Beziehung, in denen Frauen das Gefühl haben, nicht richtig gehört oder verstanden zu werden. Sie öffnen sich mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen, nur um das Gefühl zu haben, dass ihre Partner nur auf Fakten und Lösung fixiert sind, anstatt darauf sie als Mensch mit ihren Gefühlen ernst zu nehmen. Diese Diskrepanz führt oft zu Frustration und Entfremdung, und in vielen Fällen haben die Männer gar keine Ahnung, worum es geht.
Es gibt auch noch andere Unterschiede, die weniger bekannt, aber genauso wichtig sind. Darauf gehe ich weiter untern ein.
Die Diskrepanz zwischen Emotion und Logik
Frauen neigen häufig dazu, sich durch Gespräche über ihre Gefühle verbunden und verstanden zu fühlen. Sie möchten, dass ihre Partner zuhören, ihre Emotionen anerkennen, und Mitgefühl zeigen. Wenn Männer sich dann auf die Fakten und Lösungen konzentrieren, anstatt auf die emotionalen Aspekte des Gesprächs einzugehen, missachtet er die Gefühle und Bedürfnisse seiner Partnerin. Diese Diskrepanz kann dazu führen, dass Frauen sich nicht gehört oder verstanden fühlen, was zu einer stetig wachsenden Unzufriedenheit in der Beziehung führt.
Zum Beispiel fühlt sich Nicole von ihrem stressigen Job überwältigt und sehnt sich nach Unterstützung von ihrem Partner David. Sie öffnet sich ihm und teilt ihre Gefühle der Überlastung und Erschöpfung mit, aber anstatt Mitgefühl zu zeigen, versucht David, sie mit Ratschlägen zu Lösungen zu überhäufen. Nicole fühlt sich unverstanden und allein gelassen, da ihre emotionalen Bedürfnisse weder anerkannt, noch erfüllt werden.
In einem anderen Beispiel ist Anna verletzt, weil ihr Partner Udo ihren Jahrestag vergessen hat. Sie spricht ihre Enttäuschung an und erzählt ihm, wie sehr es sie verletzt hat, aber Alex reagiert defensiv und versucht, sich mit rationalen Erklärungen herauszureden. Anna fühlt sich danach nicht nur enttäuscht, sondern auch abgewiesen und ungeliebt.
Auswege aus der Frustration
Es ist wichtig, offen und ehrlich über deine Gefühle zu sprechen und deinem Partner deutlich zu machen, was du wirklich brauchst. Setze dabei bitte nicht voraus, dass er doch wissen muss, worum es dir eigentlich geht.
Männer und Frauen ticken und denken auf sehr unterschiedliche Weise, was zu vielen Missverständnissen führt. Der Männliche Part darf verstehen dass das der weibliche Part keine Lösungen braucht, sondern Anerkennung, Mitgefühl und Verständnis.
Der weibliche Part darf dagegen erkennen, dass es dem männlichen Part vollkommen unverständlich ist, ausführlich und ausdauernd über ein bestehendes Problem zu sprechen, das sich offensichtlich ganz leicht lösen lässt.
Ich schreibe deswegen von Parts, weil der männliche Part ebenso von der Frau bedient werden kann, wie der weibliche Part vom Mann. Die unzufriedene Frau ist also nicht immer weiblich.
Erste Schritte zur Annäherung
Allein die Anerkennung, dass es hier kein „Falsch“ gibt, sondern nur ein „Anders“, kann bereits viel Frust aus dem System nehmen. Sprich direkt an, was du gerade tatsächlich brauchst, und gib deinem Partner die Möglichkeit, dir zuzuhören, und deine Bedürfnisse zu verstehen.
In einem Metagespräch, also einem Gespräch über eure Art zu kommunizieren, könnt ihr die Sichtweise des jeweils anderen kennen- und verstehen lernen. Damit kannst du die Perspektive deines Partners einnehmen und Mitgefühl für seine Reaktionen zeigen.
Findet einen Mittelweg zwischen Emotion und Logik, der für beide Seiten akzeptabel ist. Das bedeutet, dass du deine Gefühle ausdrücken und gleichzeitig offen für die Perspektive deines Partners sein kannst.
Dieser Wandel ist eine Reise, und es ist wichtig, geduldig zu sein und gemeinsam Lösungen zu finden. Indem wir offen und ehrlich miteinander kommunizieren und Empathie füreinander entwickeln, können wir die Kluft zwischen Emotion und Logik überbrücken. Dabei ist es wichtig, den Partner nicht vorschnell in eine Schublade zu stecken, sondern sein „anders sein“ anzuerkennen.
Was häufig unterschätzt wird
Männer und Frauen kommunizieren nicht nur verschieden, sie haben häufig auch eine völlig andere Erwartung an eine funktionierende Beziehung. Während viele Frauen schon völlig desillusioniert ihre Trennung vorbereiten, haben Männer noch das Gefühl, dass die Beziehung in bester Ordnung ist.
Das ist etwas überspitzt dargestellt, trifft aber dennoch häufig zu. Männer brauchen häufig nicht so viel Kommunikation und Worte, nicht so viel Abwechslung und Abenteuer, nicht so viel Sinn und Reflektion, und nicht so viel Ordnung, Verantwortung und Sicherheit in der Beziehung, wie die Frauen.
Frauen brauchen in der Beziehung dagegen nicht so viel Materielles und Geld, nicht so viel Status und Macht, nicht so viel Technik und dicke Autos, nicht so viel Chillen und Zocken, und nicht so viel berufliche Anerkennung, wie die Männer.
Wenn Frauen nicht mehr über ein Thema reden, glauben viele Männer das es erledigt ist, während die Frauen noch lange darauf warten, dass er seine Gedanken dazu teilt. Viele Männer brauchen in der Beziehung keinen einzigen Grund um zu bleiben, solange sie keinen guten Grund zum Gehen haben. Weil die meisten Frauen das ganz anders sehen, gibt es so viel Leid in den Partnerschaften.
Fazit
Mein Appell an unzufriedene Frauen: Da es auch bei der Vorstellung einer guten Partnerschaft kein „Falsch, sondern nur ein „Anders“ gibt, ist es für alle beteiligten hilfreich, wenn du selber gut für dich sorgst, und dir ein Leben organisierst, in dem du dich wohlfühlst. Vorwürfe und Erwartungsdruck erzeugen nur Gegendruck und Rebellion gegen deine Wünsche.
Warte nicht auf den Ritter, der dich erlöst, sondern triff dich mit Freundinnen, die deine Art der Kommunikation teilen. Buche Kurse, Veranstaltungen und Urlaube, tritt in Vereine ein, mach Sport wenn dir danach ist, und erwarte nicht dass der Mann deine Wünsche erkennt oder teilt. Du wirst staunen, wie viele Männer sich über mehr Abwechslung freuen und gerne mit dabei sind, auch wenn sie selbst nie den Drang danach hatten.
Die stetig wachsende Frustration, die diese Dynamik von Erwartung und Enttäuschung in die Partnerschaft bringt, kann jede noch so gute Beziehung zur Qual machen. Dabei unterscheide ich die Dynamik vor- und nach der Resignation, und es ist gut, wenn du vor der Resignation die Kurve bekommst. Falls du dabei Unterstützung brauchst komme gerne auf mich zu. Unzufriedene Frauen bringen unbewusst negative Energie ins System, die der Partner empfängt und zurück-spiegelt. Ein Teufelskreis nimmt seinen Lauf. Begegne dir deshalb mit Selbstfürsorge, d.h. sorge gut für dich selbst, und dafür dass du ausgeglichen bist. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, dein Partner wird es dir Danken.
Mach dir dein Leben schön
Dein Uwe
Themenstruktur "Beziehung retten"
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