Wie ein kleiner Perspektivwechsel deine ganze Welt verändern kann
Es war einer dieser Tage, an denen einfach alles schiefzugehen schien.
Kennst du das?
Du stehst auf, verschüttest den Kaffee, bekommst eine unfreundliche Nachricht, der Partner wirkt gestresst, und plötzlich ist der ganze Tag „ein Fehler“.
Zumindest fühlt es sich so an.
Doch dann geschah ein winziges Detail, das alles veränderte:
Draußen am Fenster blieb ein kleiner Vogel sitzen. Kurz. Leise. Und vollkommen selbstverständlich.
Ein Augenblick, der eigentlich unscheinbar war – und doch ein Wunder, wenn man es bemerkt.
Und genau darum geht es: Wunder oder Fehler – worauf fällt dein Blick zuerst?
Der Fokus entscheidet über deine Realität
Was wir sehen, hängt weniger von der Realität ab als von unserer inneren Ausrichtung.
Wenn du dich auf „Fehler“ konzentrierst, wirst du überall Bestätigungen dafür finden:
- Der Partner atmet „komisch“ → Er ist genervt von mir.
- Die Freundin antwortet spät → Sie distanziert sich sicher.
- Du machst eine Kleinigkeit falsch → Typisch, ich kriege nie etwas hin.
Unser Gehirn liebt Muster. Und es findet sie – egal ob positiv oder negativ.
Wenn dein Fokus jedoch auf „Wunder“ liegt, verändert sich alles:
- Der Partner kommt später heim → Schön, dass er da ist.
- Die Freundin meldet sich nicht → Sie hat es gerade schwer, ich denke an sie.
- Du hast etwas geschafft → Wow, das ist ein Erfolg.
Die Welt bleibt dieselbe.
Doch deine Wahrnehmung – also deine Realität – wird eine völlig andere.
Wunder oder Fehler – was bestimmt deine Beziehung?
Die Art, wie du die Welt siehst, prägt auch deine Beziehungen:
Wenn du Fehler suchst:
- du interpretierst vieles negativ
- du bist schneller enttäuscht
- du siehst die Schwächen des anderen stärker
- du machst dich selbst klein
Wenn du Wunder suchst:
- du erkennst Bemühungen, auch wenn sie klein sind
- du fühlst dich häufiger verbunden
- du siehst Stärken statt Macken
- du entwickelst mehr Selbstliebe statt Selbstkritik
Es ist wie der Unterschied zwischen einer Lupe und einer Laterne:
Die Lupe vergrößert Probleme – die Laterne erhellt Möglichkeiten.
Checkliste: Richte deinen Fokus bewusst neu aus
Diese kleine Liste kann deinen Alltag sofort verändern.
Nimm dir 3 Minuten – und spüre, was es mit dir macht.
- Beobachte deine ersten Gedanken
Taucht zuerst ein „Fehler“ auf? Dann sage innerlich: Stopp. Ich darf auch ein Wunder sehen.
- Stelle dir eine einfache Frage:
Was könnte hier gerade das Wunder sein?
Vielleicht ein Lernmoment, eine versteckte Zärtlichkeit oder eine Chance.
- Sammle drei Wunder pro Tag
Sie dürfen winzig sein:
- warmes Licht
- ein nettes Wort
- ein tiefer Atemzug
- ein Lächeln
- Sprich in deiner Beziehung öfter über das, was schön ist
Was hat dein Partner heute gut gemacht?
Welche Kleinigkeit hat dich berührt?
- Erkenne deine eigenen Wunder
Was hast DU heute geschafft?
Welche Stärke kam zum Vorschein?
Wunder oder Fehler – du entscheidest täglich neu
Der Umstand bleibt derselbe.
Aber deine Art, ihn zu sehen, erschafft deine Realität.
Bist du bereit, deinem Leben mehr Wunder zu erlauben?
Vielleicht beginnt das größte davon damit, dass du dir selbst diese Erlaubnis gibst.
Mach dir dein Leben schön
Dein Uwe
Wie das Thema der Woche mich betrifft
Lange bevor ich mich bewusst mit meinen Beziehungen auseinandergesetzt habe, durfte ich erleben, wie krass der Unterschied ist, wenn ich meine Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachte. Was ich gut konnte und viel zu lange praktiziert habe, war, mich selbst als armes Opfer meiner Umstände und Mitmenschen zu sehen.
In meiner Realität war ich für alle Menschen in meinem Umfeld verantwortlich, vor allem aber für die Menschen, die mir wichtig waren. Je mehr ich ihnen gefallen wollte, umso mehr musste ich mich verbiegen, über meine Grenzen gehen und alles dafür tun, damit sie mich mochten. Und ich habe sie dafür gehasst. Sie waren schuld, dass ich kaum Energie oder Raum für meine Wünsche und Bedürfnisse hatte.
Wer ist schuld an meinem Leid
Ich konnte sie nicht mehr in Liebe und mit Respekt sehen, sondern immer mehr als Verursacher meines Leids. Mit dem Frust, den ich in mir trug, übersah ich die schönen und guten Seiten dieser Menschen. Was immer größer wurde, war der Erwartungsdruck und das Feindbild. Ich suchte mit der Lupe nach Fehlern und Ungerechtigkeiten, um mich darin zu suhlen und sie zu verurteilen.
Gleichzeitig erlaubte mir diese Sicht, mich nicht wirklich auf diese Menschen einzulassen, einen sicheren Abstand zu wahren, und so unverbindlich zu sein, dass die scheinbar bevorstehende Trennung nicht allzu weh tut. Dass ich genau dadurch maßgeblich daran mitwirkte, diese Trennung herbeizuführen, sah ich natürlich nicht, und wenn es dann so weit war, hatte ich die Bestätigung für meine Schutzstrategie. „Wie gut, dass ich mich geschützt habe.“
Manchmal braucht es eine Krise
Ich brauchte einen Zusammenbruch, um meine Denkmuster zu hinterfragen. Der hatte zwar nur teilweise mit meinen Beziehungen zu tun, aber der Perspektivwechsel machte sich in allen Lebensbereichen positiv bemerkbar. Ich veränderte meinen Fokus auf die guten Dinge, oder nahm zumindest wahr, dass diese ebenso da sind. Ich ließ ganz bewusst die Dankbarkeit in mein Leben.
Ein kluger Mensch hat einmal sinngemäß gesagt: „Nicht der ist glücklich, der bekommt, was er will, sondern der, der liebt, was er bekommt“. Es ist nicht besonders schwer, das Haar in der Suppe zu finden, doch das Leben fühlt sich viel leichter an, wenn ich die Suppe trotz des Haares liebe. Ich kenne keinen Menschen, der ohne Fehler ist, und das ist gut so. Denn wie würde ich mich sonst mit meinem Sprung in der Schüssel fühlen?
Wir werden immer genau das finden, was wir suchen. Was haben wir also zu verlieren, wenn wir unser Glück suchen? Wenn wir uns nicht mehr so furchtbar wichtig nehmen, und lernen, über unsere eigenen Fehler zu lachen, wird die Welt menschlicher. Und trotz all der Fehler, und auch wenn uns diese Fehler mit unserem tiefsten Schmerz konfrontieren – hat dieser Mensch unzählige schöne Seiten, die wir oft für selbstverständlich halten.
Meine Welt begann immer mehr zu glitzern und zu leuchten. Es macht einen großen Unterschied, ob ich meinen Fokus auf Wunder, oder Fehler ausrichte. Denn ich begreife immer mehr, dass ich es selbst in der Hand habe, ob mein Leben trotz der glücklichen Momente grau und bedrohlich ist – oder trotz der schmerzhaften Momente, bunt und voller Wunder.
Reflexion
Worauf in deinem Leben ist dein Fokus ausgerichtet?
Sind die positiven Seiten deines Partners für dich selbstverständlich?
Gehört der Schmerz, den du mit deinem Partner erlebst, zu ihm oder zu dir?
Ist dein Partner schuld und die Beziehung schlecht, weil er dir deine alten Wunden zeigt?
Mach dir deine Beziehung schön,
Dein Uwe
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Themenstruktur "Beziehung retten"
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