Selbstsicherheit im zwischenmenschlichen Bereich

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Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein im zwischenmenschlichen Bereich

Wie du deine Beziehung durch Selbstbewusstsein bereicherst.

Eine Beziehung ist ein filigranes Gebilde voller gegenseitiger Dynamiken. Dabei geht es nicht nur um die Paar-Beziehung, sondern auch um Familie, Business, Freundschaften und flüchtige Begegnungen. Deine Beziehung zu dir selbst ist entscheidend, wie dein Gegenüber mit dir umgeht, oder was er in dir sieht. Je sicherer du in dir ruhst, desto mehr Selbstsicherheit strahlst du aus. Diese Energie nimmt dein Gegenüber unbewusst wahr, und behandelt dich entsprechend deines Selbstbildes.

Deine Selbstsicherheit ist in großen Teilen bereits in deiner Kindheit angelegt. Deine Bezugspersonen hatten großen Einfluss darauf, ob du dich als Spielball der Umstände siehst, oder ob du glaubst, dass du deine Beziehungen selbstwirksam mitgestalten kannst. Im ersten Fall scheint es, dass dein Überleben nur durch Unterordnen oder Angriff gelingen kann, während du im zweiten Fall zu dir, und zu deiner Meinung stehst.

Doch dieses Weltbild ist nicht in Stein gemeißelt. Es gibt einige Stellschrauben in deiner Wahrnehmung, mit denen du deine Selbstsicherheit positiv beeinflussen kannst. Deine zwischenmenschlichen Beziehungen können mit Selbstzweifeln und Unsicherheiten gespickt sein, aber auch mit wunderbaren Erkenntnissen und bereichernden Erfahrungen. Hier sind einige Bereiche, in denen du deine Beziehungen durch mehr Selbstsicherheit bereichern kannst.

Die Kunst Grenzen zu setzen (Grenze nach außen)

Für mich war es immer eine Herausforderung, klare Grenzen in meinen Beziehungen zu setzen. Ich hatte Angst davor, meine eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren, weil ich Angst hatte, abgelehnt oder nicht gemocht zu werden. Ein Beispiel hierfür war, dass ich meiner Freundin mitteilen wollte, dass ich manchmal Zeit für mich brauche, um aufzutanken und für mich selbst zu sorgen.

Früher hatte ich mich oft zurückgezogen und mich dabei schlecht gefühlt, weil ich mich für meine Bedürfnisse schämte. Nun sprach ich mit ihr ganz offen darüber, dass ich oft Zeit für mich alleine brauche, und zu meiner Überraschung reagierte sie mit Verständnis und Unterstützung. Sie fand das sogar gut, weil auch sie Zeit für sich braucht, und ebenfalls nicht darüber sprechen konnte.

Die Freiheit der Abgrenzung (Grenze nach innen)

Es fiel mir sehr schwer mich anderen gegenüber abzugrenzen. Ich nahm vieles zu persönlich, und dachte die Welt sei gegen mich. Ich fühlte mich verantwortlich dafür, ob es anderen gut geht, und tat vieles dafür, um sie zufrieden und bei Laune zu halten. Außerdem fühlte ich mich häufig persönlich angegriffen, wenn andere Menschen ungerecht oder unhöflich zu mir waren.

In der Partnerschaft zeigte sich das, indem ich dachte, dass ich etwas Falsches gemacht hätte, oder dass ich selbst nicht OK sei, wenn meine Partnerin schlecht gelaunt war. Mit der Zeit wurde mir klar, dass es viel mehr mit den Anderen zu tun hat, wie sie sich mir gegenüber verhalten.

In den meisten Fällen hatte der Unmut seinen Ursprung in anderen Vorfällen, und ihr Verhalten hatte nichts mit mir zu tun. Nach dieser Erkenntnis reagiere mit offenem Verständnis auf vermeintliche Ungerechtigkeiten, und fühle nur noch selten den Drang mich zu rechtfertigen.

Die Macht der Authentizität

In meinen Beziehungen habe ich oft versucht jemand zu sein, der mir liebenswerter erschien, als ich mich fühlte. Jemand der den vermeintlichen Erwartungen meines Gegenübers entspricht. Ich war besorgt darüber, was andere über mich denken würden, und versuchte mich anzupassen, um gemocht zu werden. Doch dann lernte ich, dass wahre Selbstsicherheit bedeutet, authentisch zu sein und mir selbst treu zu bleiben.

Ein sehr prägendes Erlebnis war, als ich mich zum ersten Mal vor meiner Partnerin, und auch vor Freunden öffnete, und von meinen Ängsten und Unsicherheiten erzählte. Anstatt mich zu verurteilen, unterstützten sie mich und teilten ihre eigenen Erfahrungen mit mir. Wir waren sehr erstaunt darüber, was wir gegenseitig glaubten, was der andere erwartet, und wie wenig davon zutraf.

Es war ein befreiendes Gefühl, endlich „ich selbst“ sein zu können, ohne Angst davor zu haben, abgelehnt zu werden. Und es war schön zu sehen, dass es anderen genauso wie mir ging. Kaum zu glauben, welche positive Energie frei wird, wenn wir authentisch sind, und zu unseren Schwächen und Bedürfnissen stehen.

Die Meisterschaft der Empathie

Früher hatte ich Schwierigkeiten damit, mich in die Lage anderer Menschen zu versetzen und ihre Perspektive zu verstehen. Ich war so mit meinen eigenen Unsicherheiten beschäftigt, dass ich die Bedürfnisse und Gefühle anderer oft nicht erkennen konnte. Als ich erkannte, dass jeder in seiner ganz persönlichen Realität lebt, und ganz anders über die gleichen Dinge denken kann als ich, lernte ich Mitgefühl für andere zu entwickeln, und deren Perspektive einzunehmen.

Als meine Partnerin in einer schwierigen Situation war und meine Unterstützung brauchte, konnte ich meine eigenen Probleme zurückstellen, und nahm mir Zeit, um ihr zuzuhören und sie zu unterstützen. Es war ein erfüllendes Gefühl, ihr in ihrer Zeit der Not beistehen zu können, und unsere Beziehung dadurch zu stärken. Ich empfand Selbstsicherheit immer als trennend, und lernte dass es genau umgekehrt ist.

 
Fazit

Der Weg zur Selbstsicherheit im zwischenmenschlichen Bereich ist oft nicht einfach, und häufig fallen wir in unser altes Muster zurück. Dennoch kannst du sicher sein, dass es eine lohnenswerte Reise ist, die du ja nicht alleine antreten musst. Indem du lernst, klare Grenzen (nach innen und nach außen) zu setzen, authentisch zu sein und einfühlsam mit anderen umzugehen, wirst du deine Beziehungen auf eine tiefere Ebene bringen und ein erfülltes Leben führen. Du wirst staunen, wie sehr sich deine Lebensqualität in sämtlichen Lebensbereichen verbessert.

Mach dir dein Leben schön

Dein Uwe

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Conny

    Gelungen und auf den Punkt gebracht, super, ich nehme immer was mit…. DANKE!

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