Wie die Suche nach Bestätigung dich von dir selbst entfernt!
Kennst du das Gefühl, dass du in deiner Beziehung ständig etwas suchst, das du einfach nicht finden kannst? Du sehnst dich nach Aufmerksamkeit, nach Anerkennung, nach einem Gefühl, dass du richtig und gut bist. Du hoffst, dass dein Partner dir Bestätigung gibt, danach sehnst du dich so verzweifelt – doch irgendwie bleibt diese tiefe innere Leere bestehen. Wenn das vertraut klingt, bist du nicht allein.
Ich erzähle dir eine Geschichte, die vielleicht auch deine sein könnte.
Wenn die Liebe zur Bedingung wird
Anna war immer diejenige, die in ihren Beziehungen alles gab. Sie war die perfekte Partnerin – aufmerksam, liebevoll, immer da. Und doch empfand sie sich oft allein und unverstanden. Sie wünschten sich nichts sehnlicher, als dass ihr Partner ihr diese eine Frage beantworten würde: „Bin ich so wie ich bin gut genug?“ Sie suchte ständig nach Anzeichen, dass sie geliebt wird, dass sie „OK“ ist, dass sie wichtig ist. Doch mit jeder enttäuschten Erwartung wächst ihre Unsicherheit. „Warum sieht er mich nicht?“, fragte sie sich. „Was muss ich den noch alles tun, damit er mir zeigt, dass ich wertvoll bin?“
Anna wusste es nicht, aber sie war in eine Falle getappt, in die viele von uns geraten: die Suche nach Bestätigung im Außen, die uns von uns selbst entfernt.
Das Versteckspiel mit sich selbst
Bindungsangst ist oft ein Ausdruck dieser inneren Unsicherheit. Wir wünschen uns Nähe, haben aber gleichzeitig Angst vor Ablehnung und Verletzung. Wir verstecken uns hinter einer Maske und passen uns an, in der Hoffnung, geliebt und akzeptiert zu werden. Doch je mehr wir versuchen, jemand zu sein, der wir nicht sind, desto weiter entfernen wir uns von uns selbst.
Wir verlieren die Verbindung zu unseren eigenen Bedürfnissen und Wünschen, weil wir sie ständig verleugnen und von uns abschneiden. Die Erwartungen des Partners erscheinen uns wichtiger, denn wenn wir für ihn perfekt sind, muss er uns ja lieben. Wir spielen die Rolle eines Menschen, der aus unserer Sicht liebenswert ist, um unser vermeintlich unperfektes Selbst zu verbergen.
Für Anna wurde die Beziehung zu einem Drahtseilakt: Sie wollte ihm gefallen, wollte sicherstellen, dass ihr Partner sie niemals verlässt. Aber in ihrem Bemühen, die perfekte Partnerin zu sein, hatte sie sich selbst aus den Augen verloren. Ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche blieben auf der Strecke, während sie versuchte, das vermeintliche Bild einer „liebenswerten“ Person aufrechtzuerhalten.
Die Illusion der äußeren Bestätigung
Der Kern dieser Problematik liegt oft in einem tief verwurzelten Glaubenssatz: „Ich bin nicht genug, so wie ich bin.“ Dieser Gedanke ist ein stiller Begleiter, der sich in jede unserer Handlungen einschleicht. Wir suchen im Außen nach Bestätigung, weil wir uns selbst nicht die Erlaubnis geben, uns so wie wir eben sind, anzunehmen. Doch die Bestätigung, die wir uns so sehr wünschen, kann niemals von außen kommen. Denn diese Bestätigungen werden immer ins Leere laufen, wenn wir unseren eigenen Wert nicht fühlen können. Erst wenn wir uns selbst annehmen und akzeptieren, uns also aus tiefstem Herzen „gut genug“ finden, fällt die Bestätigung auf fruchtbaren Boden. Spannenderweise ist dann diese äußere Bestätigung für uns nicht mehr wichtig.
Als Anna das begriff, begann sie, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Sie fragten sich: „Warum brauche ich diese ständige Bestätigung?“ Warum fühle ich mich so leer, selbst wenn ich Bestätigung bekomme?“ Sie erkannte, dass sie sich selbst nie wirklich geliebt hatte, sich nie wirklich angenommen hatte wie sie war – mit all ihren Stärken, aber auch mit all ihren Schwächen und Makeln.
Der Weg zurück zu dir selbst
Der Mensch, der dir fehlt, bist du selbst. Solange du nicht bereit bist, dich selbst anzunehmen und zu lieben, wie du bist, bleibst du in einem endlosen Kreislauf gefangen – einem Kreislauf, in dem du ständig im Außen suchst, was du dir selbst nicht geben kannst. Doch wer lebt dein Leben, während du damit beschäftigt bist, Erwartungen anderer zu erfüllen– für eine Bestätigung die du nicht annehmen kannst?
Wie würde es sich anfühlen, wenn du dich in dir „komplett und wertvoll“ fühlst, und deinen Partner nicht brauchst oder von ihm abhängig bist. Was wäre, wenn du mit deinem Partner zusammen bist, weil du es willst, und gerne mit ihm zusammen bist, ganz egal ob er dich bestätigt oder nicht.
Was wäre, wenn du dir selbst erlaubst, „genug“ zu sein? Oder wenn du aufhörst, nach Bestätigung zu suchen, und stattdessen anfängst, dir selbst zuzuhören? Beginne damit, deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und wichtig zu nehmen.
Das bedeutet nicht, dass du keine Nähe oder keine Verbindung zu anderen Menschen suchen solltest – ganz im Gegenteil. Es bedeutet, dass du diese Verbindung nicht als Bestätigung für deinen Wert benötigst. Es bedeutet, dass du genug bist, egal was passiert, egal, wer sein Leben mit dir teilt oder nicht, bzw. wie dieser Mensch mit dir umgeht.
Auswege aus der Falle der Fremdbestätigung
Selbstreflexion:
Nimm dir Zeit, dich selbst zu fragen, woher deine Unsicherheiten kommen. Was sind die tiefsitzenden Glaubenssätze, die dich antreiben oder blockieren?
Grenzen setzen:
Erkenne, dass es in Ordnung ist, „nein“ zu sagen und deine eigenen Bedürfnisse zu priorisieren. Setze klare Grenzen nach innen und nach außen, also ob du gesagtes auf dich beziehst, oder wofür du dich verantwortlich fühlst. Du darfst „Du Selbst“ sein, auch in einer Beziehung.
Selbstfürsorge praktizieren:
Pflegeroutinen und Rituale, die dir guttun, unabhängig von der Bestätigung anderer. Sei liebevoll zu dir selbst. Sprich positiv und bestätigend mit dir selbst, anstatt dein härtester Kritiker zu sein.
Selbstliebe kultivieren:
Fange an dir jeden Tag zu beweisen, dass du genug bist – ohne Bedingungen, ohne „wenn und Aber“. Ein erster Schritt dazu ist, dass du dich so annimmst wie du bist. Es ist allein deine Überzeugung, nicht genug zu sein. Mit dem Außen hat das nichts (mehr) zu tun.
Das Geschenk der Selbstfindung
Anna hat auf ihrer Reise gelernt, dass sie ihr eigener bester Freund und Partner sein kann. Dass die Liebe die sie sucht, nicht im Außen zu finden ist, sondern tief in ihr selbst. Es war kein leichter Weg, und es dauerte Zeit. Aber Schritt für Schritt begann sie, sich selbst zu sehen, sich selbst zu fühlen, sich selbst zu lieben und sich selbst zu bestätigen. Und das veränderte alles – nicht nur ihre Beziehung, sondern ihr ganzes Leben.
Erlaube dir, der Mensch zu sein, den du suchst. Die Person, die dir fehlt, bist du selbst. Wenn du das erkennst und danach lebst, wirst du erstaunt sein, wie viel Frieden, Freude und Freiheit dir das bringt – in dir selbst und in jeder Beziehung, die du führst. Denn die wichtigste Beziehung in deinem Leben, ist die Beziehung zu dir selbst.
Dein Uwe
Themenstruktur "Selbstliebe lernen"
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